Aktueller Newsletter [ Februar 2023 ]

KIDS – Bildung für arme Kinder in Kapstadt e.V.

Liebe Freunde der Kids

Mit den besten Wünschen für 2023 möchte ich euch nach unserer Rückkehr aus Kapstadt herzlich begrüßen.

Wir konnten eine sehr belebte, ereignisreiche und sonnige Zeit erleben.

Vor allem haben die ungezählten Gespräche mit unseren Betreuern, den Müttern der geförderten Kinder und Jugendlichen und nicht zuletzt mit Kindern und jungen Erwachsenen in uns viele Emotionen bewegt.

Besonders möchte ich betonen, mit welcher Herzlichkeit, mit wie vielen Gefühlen uns/euch immer wieder gedankt wird zu der Möglichkeit der Bildung . Von „a mountain of stones was falling from our backs“ bis „I never will know enough words to thank you....“ wurde der Dank immer wieder an uns/euch gerichtet. Leider kann ich euch die Gefühle dabei nicht so übermitteln, wie ich diese erleben durfte. Das Lächeln, die Tränen in den Augen, all dies sprach die tiefe Dankbarkeit für euren/unseren Einsatz aus.

Die Lage besonders der armen Menschen in Kapstadt hat sich nicht grundlegend verbessert. Die Preise für Lebensmittel, Energie und Transport steigen weiter, der Rand hat einen Tiefstwert erreicht. Die Gehälter wiederum steigen in kaum einem uns bekannten Fall und nie so stark wie die Preise. Wir fragen uns oft, wie man mit solch geringem Einkommen eine Familie ernähren kann.

An den Schulen gibt es auch weiterhin viele Engpässe und Missstände: Überfüllte Klassen (wir hörten von 62 Schülern in einer 9. Klasse); zu wenig Lehrkräfte, da viele zu anderen Berufen wechselten oder ins Ausland gingen und letztendlich zu wenig Schulplätze.

Dazu ein Beispiel:

Wir hatten zwei Mädchen aus Hout Bay an die Sea Point High School angemeldet. Lange Zeit nach Ende der Anmeldefrist kam die Ablehnung. Nun hätten die Mädchen auf die staatliche High School in Hout Bay gehen müssen. Leider ist diese Schule sehr schlecht: Übervolle Klassen, Lehrkräfte die dorthin „zwangsversetzt“ wurden und ein Umfeld von Gewalt, Drogen und Alkoholmissbrauch.

Nach vielen Gesprächen haben wir erreicht, dass die beiden Mädels einen Platz auf Seapoint High bekamen. Uns ist bewusst, dass anderen Kindern diese Chance verwehrt bleibt.....aber wir können nur unser Möglichstes tun und einigen aus der Not helfen.

Die Wohnsituation der Kids hat sich nicht verändert. Die Hütten wurden zum Teil durch starken Regen unter Wasser gesetzt, die Dächer sind undicht und im Inneren ist es feucht und schimmelig. Immer noch leben viele der Lernenden in kleinsten Wohnungen mit vielen Personen zusammen.

Ein Beispiel:

Ein Ehepaar mit vier Kindern lebt in einer Hütte mit einem Schlafzimmer. Vor 8 Jahren starb die Schwester der Frau, sie hinterließ 3 Kinder. Die Tante nahm die Kinder auf. Heute leben die Eltern/Tante und Onkel mit zwei eigenen und zwei angenommenen Kindern in der Wohnung, wohlgemerkt mit einem Schlafzimmer.

Zwei dieser Kinder werden beim Besuch der Sea Point High School unterstützt.

Wir alle haben wohl Probleme, uns solche Wohnsituationen vorzustellen. Diese Familien „arrangieren“ sich und machen das Beste aus der Lage.

Den Kindern an den High Schools wird viel abverlangt. Sie müssen viel Lernstoff selbst erarbeiten, sie schreiben viele Tests und müssen Referate vorbereiten. Um diese Hausaufgaben zu bewältigen ein Beispiel:

Das Mädchen (16 Jahre) geht abends etwa um 20.00 Uhr zu Bett. Um 24.00 lässt sie sich wecken und setzt sich dann an die Aufgaben und zum Lernen. Gegen 4.30 legt sie sich wieder hin, um 5.30 muss sie aufstehen um sich für den Tag fertig zu machen.

Ein hartes Leben wie ich finde, aber das Mädchen hat ein Ziel und will die Anforderungen der Schule schaffen.

Zum Glück haben wir auch viel gemeinsam lachen können. So zum Beispiel bei den Einkäufen der Schulkleidung. An einem Samstag waren wir mit drei Betreuern und 12 Kindern zum Shoppen in der Stadt. Bis alle Größen gefunden waren, verging viel Zeit. Jedes Kind hatte am Ende eine gefüllte Tasche ergattert: Schuhe, Socken, Hose, Rock, Bluse, Hemd und Jackett waren verstaut. Alles in den Farben der Schule und den vorgegebenen Ausführungen.

Danach haben wir die Kids zu einem Lunch eingeladen. Meist wurde ein Hamburger bestellt und die Stimmung war sehr schön.

Ich hoffe, meine beispielhaften Ausführungen genügen euch. Es wäre zu viel von allen Begegnungen und Gesprächen zu berichten.

Herzliche Grüße aus Nieder-Olm
Marlies



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